Erkältung & Naturheilkunde
Was sind Erkältungskrankheiten? Wie können wir unsere Abwehrkräfte auf natürliche Art & Weise unterstützen?
Definition:
Eine Erkältung ist eine akute Infektion der oberen Atemwege, deren Verursacher verschiedene Viren (z.B. Rhinoviren) sein können. Typische Symptome sind Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen.
Was sind Viren?
Ein Virus ist ein winziges (20-300 Nanometer), infektiöses Partikel, welches nur aus DNA oder RNA und Proteinen und manchmal einer Hülle (Lipiddoppelschicht) besteht. Viren besitzen keinen eigenen Stoffwechsel und sind daher auf Wirtszellen für ihre Vermehrung angewiesen. Einmal in eine Wirtszelle eingedrungen, übernimmt das Erbmaterial des Virus die Kontrolle über die Zelle und zwingt diese, das Virus zu reproduzieren.
Krankheitsbild:
Eine Erkältung ist also eine durch Viren (Rhinoviren, Coronaviren, Adenoviren, RSV, etc.) ausgelöste leichte Erkrankung der oberen Atemwege, die sich mit Symptomen wie verstopfte Nase, Halsweh und Husten präsentiert. Meist ist die Erkältungskrankheit selbstlimitierend. Manchmal kommt es zu Komplikationen, wie z.B. einer zusätzlichen bakteriellen Infektion.
Schulmedizinische Therapie:
Gegen die gewöhnlichen Erkältungsviren gibt es keine spezifischen antiviralen Medikamente. Es bleibt also die Prävention (Hygiene, Immunstärkung) und die
symptomatische Linderung (Medikamente, die abschwellend auf die Nasenschleimhäute, hustenstillend oder fiebersenkend wirken). Werden bei banalen Erkältungen dennoch Antibiotika verschrieben (Antibiotika haben keinen therapeutischen Effekt auf virale Erkrankungen), ist die Idee dahinter, dass so eventuelle zusätzliche bakterielle Infektionen verhindert werden können.
Wie kann ich mein Abwehrsystem vorbeugend unterstützen?
Die Unterstützung der selbstheilenden Kräfte hilft, Gesundheit zu erhalten und Krankheit besser bewältigen zu können. Im besten aller Fälle integrieren wir Gesundheitserhaltung in unseren Alltag! Das heisst, wir richten unser Leben nach gesundheitsfördernden Prinzipien aus und meiden möglichst alles, was uns (oder anderen) schadet. Dies beinhaltet (u.a.):
- gesunde Ernährung (biologisch, saisonal, regional, wenig (dafür qualitativ hochwertiges) Fleisch, vorwiegend selber kochen, möglichst unverarbeitete Nahrungsmittel kaufen, kein junk food, keine Süssgetränke, wenig Zucker, wenig Weissmehl / Weizenprodukte,..
- viel Bewegung an der frischen Luft
- Yoga, Qigong, Taichi, Meditation
- ökologische Waschmittel & Pflegeprodukte
- positive, ehrliche, warmherzige Beziehungen pflegen
- lachen, tanzen, kreativ sein
- sich mit den Energien des Jahreskreislaufes beschäftigen und versuchen, danach zu leben (siehe z.B. die Artikel «Leben mit dem Jahreskreislauf»: «Frühling», «Sommer», «Herbst», «Winter» auf meiner Webseite)
- gezielte vorbeugende Massnahmen: vermehrt warm essen im Herbst & Winter, warm-kalt Anwendungen wie Sauna (ausgenommen davon sind Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen!), Vit.D (plus Vit.K2) für die sonnenarmen Herbst / Wintermonate, Fire Cider (Rezept siehe unten), vermehrt Tee trinken mit Kräutern, die antiviral und antibakteriell wirken (Pflanzen-Auswahl siehe unten), Atemübungen (Pranayama), etc.
Wie kann ich mich unterstützen, wenn ich bereits erkrankt bin?
Wenn sich bereits Symptome eingestellt haben, gilt v.a. eins: Viel Ruhe, Schlaf und Regeneration. Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitserreger benötigt viel Energie. Wenn ich dem Körper diese Zeit und Ruhe lasse und sanft unterstützend mitwirke, ist die Chance einer raschen vollständigen Ausheilung am grössten. Komplikationen und Chronifizierungen treten häufiger auf, wenn ich meinem Körper die Zeit und Ruhe nicht gebe, die er für diese Schwerarbeit der Krankheitsbewältigung benötigt, oder wenn ich bereits ein geschwächtes Immunsystem habe und an Vorerkrankungen leide. Gezielt unterstützen kann ich hier nebst der Ruhe, mit Inhalationen und Kräutertees (Rezepte siehe unten), leichter Schonkost (Bouillon, Suppen, gedämpftem Gemüse, nichts schwer Verdauliches, kein Fleisch, keine Milchprodukte, kein Zucker, keine Weissmehlprodukte).
Wann ist eine ärztliche Behandlung angezeigt?
Eine banale Erkältung klingt meist von alleine nach 7-10 Tagen ab. Ist dies – _trotz Ruhe und Teetrinken etc.- nicht der Fall und / oder treten hohes Fieber & Schüttelfrost oder andere starke Symptome auf (Atemnot, Schmerzen im Brustkorb, etc.), ist es sinnvoll, den behandelnden Arzt zu kontaktieren.
Naturheilkundliche Rezepte:
Fire Cider:
Der Begriff «Fire Cider» geht auf Rosemary Gladstar zurück (siehe www.scienceandartofherbalism.com). Die vielen Variationen dieser Rezeptur sind uralt und ein über viele Generationen hin beliebtes und erprobtes Heilmittel.
Zutaten:
1l Apfelessig naturtrüb, ½ Tasse geriebener Meerrettich, ½ Tasse gehackte Zwiebel, ¼ Tasse gehackter Knoblauch, ¼ Tasse geriebener Ingwer, frische kleingeschnittene Chillischote, 1 Zitrone & 1 Orange: Saft und geriebene Schale,1 Rosmarinzweig, kleingeschnitten, 1 TL Kurkuma (plus etwas schwarzen Pfeffer), ¼ Tasse Honig
Zubereitung:
Alle Zutaten in ein grosses Glas geben. Alles mit dem Apfelessig übergiessen. Mindestens 1 Monat ziehen lassen. Alle paar Tage schütteln. Die Zutaten dürfen nicht aus dem Essig herausschauen (Gefahr des Schimmelns). Nach 1 Monat (länger macht nichts), Essig durch Sieb in einen Topf abgiessen. Fester Inhalt kann als sauer vergorenes Gemüse so gegessen werden, oder in Saucen und anderem Essen verarbeitet werden (schmeckt lecker und ist äusserst gesund). Den Honig mit dem Essig vermengen und in Flaschen abfüllen & beschriften. Fertig ist der Fire Cider. ARTIKEL «ERKÄLTUNG & NHK» WWW.REBEKKAETTLIN.CH 4
Anwendung: Nun haben wir ein natürliches Antibiotikum, welches wir präventiv als Salatsauce oder über Gemüse etc. geniessen können. Wenn wir uns erkälten, dann kann man den Fire Cider 1-3 mehrmals täglich Löffelweise pur oder in warmem Wasser zu sich nehmen.
Wirkung:
Fire Cider enthält eine geballte Ladung an gesundheitsfördernden Pflanzenstoffen, welche u.a. verdauungsfördernd, wärmend, immunstärkend, antimikrobiell und schleimlösend wirken.
Inhalation:
Mit Kamille & Thymian (frisch oder getrocknet).
Kamille wirkt beruhigend auf die Schleimhäute des gesamten Respirationstraktes und hat entzündungshemmende Eigenschaften.
Thymian wirkt stark antiviral und antibakteriell.
Ca. 1 EL der frischen oder getrockneten Kräuter in einen Topf geben, mit kochendem Wasser übergiessen, mit einem Tuch über Kopf und Topf den heissen Dampf für einige Minuten tief einatmen.
Warnhinweis: Kinder dürfen dies nicht alleine und unbeaufsichtigt machen, da akute Verbrühungsgefahr besteht!
Tee:
Kräuter die antiviral und antibakteriell wirken und einzeln oder in Kombinationen in verschiedenen Erkältungstee-Mischungen anzutreffen sind:
Thymian (lat.: thymus vulgaris), Kamille (lat.: matricaria recutita), Ingwer (lat.: zingiber officinalis), Spitzwegerich (lat.: plantago lanceolata), Sonnenhut (lat.:echinacea sp)., Lindenblüte (lat.tilia odorata), Holunderblüte (lat.sambucus nigra), u.v.m.
Diese Kräuter können nach Belieben zu feinen Teemischungen kombiniert werden. Beispiele:
Thymian & Holunderblüte &Schafgarbe
Thymian & Kamille
Spitzwegerich &Lindenblüte & Sonnenhut
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